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Das Buch Gania (Serie)



Das Buch Gania > Prolog

https://www.malespank.net/viewStory.php?id=41769

Der Prolog enthält eine Einführung, wie das Reich Gania entstand. Es wird berichtet, wie die beiden Ithryn Luin Pallando und Alatar das Reich aus einzelnen Stämmen schufen und zum Land der Weisheit machten.



Das Buch Gania > Die Nussernte

https://www.malespank.net/viewStory.php?id=41770

Die beiden Jungen Felemon und Camaton sind auf dem Heimweg von der Nussernte. Wir lernen sie als freundliche, einander zugetane Jungen kennen, die ihren Eltern Anlass zu einer Zurechtweisung geben, die beiden einen neuen Lebensabschnitt einleitet.



Das Buch Gania > Unter Weisen

https://www.malespank.net/viewStory.php?id=42041

Eranor und Segatur sind zwei der Weisen aus Springen am Springquell. Sie leben in enger Freundschaft zusammen. In der Folge wird berichtet, wie sie durch Eranors Verschulden über einer Aufgabe, die ihnen der Rat der Weisen übertragen hatte, in einen unnötigen Zwist geraten, den sie in der Art der Weisen bereinigen.




Felemon

Felemon ist eine der Hauptpersonen der Serie Das Buch Gania. Wir lernen ihn als 14 jährigen Jungen kennen, als er mit seinem Freund Camaton vom Nüssesammeln nach Hause in das Städtchen Springen am Springquell kommt.

In einer noch nicht veröffentlichten Folge ist er der Folger Augaturs, dem er in absolutem Gehorsam und ergebener Liebe folgt. Wenn dieser ihm wegen eines Vergehens tadelt, holt er ohne weitere Aufforderung den Querdel und empfängt die gebotene Züchtigung ohne Widerstand.





Eranor, Weiser

Eranor ist Mitglied des Weisheitsordens. In der Jugendzeit Felemons ist er wie auch Segatur einer der Weisen von Springen am Springquell. Seine Zeit als Folger durchlebte er in Bergquerdeln. Dort lernte er Segatur kennen. Die beiden kamen sich sehr nahe. Nach ihrem Lehrabschluss ging Eranor zurück in seine Heimatstadt Springen, wo er die Apotheke seines Vaters übernahm und als Ansager einen Folger ausbildete. Segatur, der Drechsler war, blieb in dieser Zeit in Bergquerdeln. Nachdem beide die Ordensweihe erhalten hatten, Eranor in Springen und Segatur in Bergquerdeln kam der letztere auch nach Springen, wo beide in liebevoller Partnerschaft zusammen leben. Manchmal geben sie sich, wenn nötig, auch gegenseitig den Querdel zu kosten.



Segatur, Weiser

Segatur ist Mitglied des Weisheitsordens. In der Jugendzeit Felemons ist er wie auch Eranor einer der Weisen von Springen am Springquell. Die beiden lernten sich in Bergquerdeln kennen, wo sie zur gleichen Zeit Folger waren. Eranor und Segatur leben in liebevoller Partnerschaft zusammen und geben sich, wenn nötig, auch manchmal gegenseitig den Querdel zu kosten.

Segaturs praktischer Beruf ist Drechsler. Seine Werkstatt hat er sich im Hof von Eranors Apotheke eingerichtet.





Geographie Ganias


Gania

Gania ist ein Land im Osten Mittelerdes, hinter der großen Steppe, die sich, mehrere hundert Meilen weit, östlich vom Lande Rhûn ausbreitet. Das Land war ursprünglich von Stämmen besiedelt, die ohne festem Zusammenhalt neben- und oft auch gegeneinander lebten.

Die beiden Ithryn Luin Pallando und Alatar lernten das Land auf ihrer Reise nach dem Osten kennen und begannen, es zu einem wohlgeordneten Staatswesen umzuformen, was ihnen auch nach mehreren hundert Jahren gelang. Einzelheiten dazu entnehme man dem Prolog der Serie Das Buch Gania






Ganiburg

Ganiburg ist die Hauptstadt Ganias. Es ist eine Stadt von nahezu 50000 Einwohnern. In Ganiburg tagt gewöhnlich der Ältestenrat des Reiches.



Kalender, Zeiten und Zahlen in Gania


Ganiakalender

Das Jahr hat in Gania wie bei uns zwölf Monate. Es beginnt mit der Tag und Nachtgleiche im Frühjahr.

Die Namen der Monate folgen dem Jahreslauf. Ihre Länge beträgt immer 30 Tage nach unseren Zahlen. Im Ganischen Zahlensystem sind es 26. Die damit am Sonnenjahr fehlenden fünf oder sechs Tage werden nach jedem zweiten Monat als Lostag oder Übertag eingefügt, wobei der Übertag nach dem Schneemond nur aller vier Jahre eingefügt wird. Ein solches Jahr wird Langjahr genannt. Auf den Übertag nach dem Schneemond wird in vierhundert Jahren dreimal verzichtet, was etwa auch unseren heutigen Kalenderregeln entspricht.

Die Wochen haben wie bei uns sieben Tage. Dabei werden die Übertage übergangen, so dass das Jahr immer nur 364 Wochentage (264 im Ganischen Zahlensystem), also genau 52 (44) Wochen, hat, diese sich also nicht verschieben.

Die Namen der Wochentage folgen dem Menschenleben, umrahmt von Liebe und Weisheit.

Das Jahr beginnt also immer mit dem ersten Tag des Pflugmonds, einem Liebesstag und endet mit dem Weisheitstag, dem dreißigsten Tag des Hoffnunsmonds.



Monatsnamen in Gania

Die Namen der Monate im Ganiakalender folgen dem Jahreslauf. Es sind

  1. Der Pflugmond (+ Lostag)
  2. Der Blumenmond
  3. Der Heumond (+ Lostag)
  4. Der Reifemond
  5. Der Kornmond, in manchen Gegenden auch Hitzemond (+ Übertag)
  6. Der Apfelmond
  7. Der Weinmond (+ Lostag)
  8. Der Regenmond
  9. Der Julmond (+ Lostag)
  10. Der Kältemond
  11. Der Schneemond (+ Übertag nur in Langjahren)
  12. Der Hoffnungsmond




Zeitangaben in Gania

Der Tag besteht in Gania aus zweimal 12 Stunden. Dabei zählen die Stunden von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und dann von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang. Die Länge der Stunden verändert sich also über das Jahr. Während im Sommer die Tagesstunden länger als die Nachtstunden sind, ist es im Winter umgekehrt. Lediglich zur Tag-Nachtgleiche am jeweils ersten Tag des Pflugmondes und des Weinmonds (Siehe Ganiakalender) sind Tages- und Nachtstunden gleich lang.

Zeitdauern werden in "Glas" angegeben. Es ist die Zeit, die durch eine Sanduhr bestimmt wird. Ein Glas entspricht der Dauer einer halben (mittleren) Stunde. Der Tag hat also 48 Glas in unserer Zählweise. In Ganischer Zählweise (s. Ganisches Zahlensystem) sind es 40.

Wenn gesagt wird, etwas dauert zwei Glas, dann entspricht das einer Stunde nach unserer Zeitmessung. In Gania gilt diese Entsprechung aber nur für die Tage der Tag- und Nachtgleiche, also dem 1. Pflugmond und dem 1. Weinmond.



Ganisches Zahlensystem

In Gania werden Zahlen aus zwölf Ziffern gebildet. Neben den uns bekannten zehn Ziffern 0 bis 9 gibt es noch die Ziffern X und Y. Die Ziffer X hat den Wert Zehn und Y den Wert elf. Größere Zahlen werden wie bei uns durch höhere Stellen gebildet. Zwölf wird 10 geschrieben und zwölf*Zwölf als 100. Die Zahlenbasis ist also Zwölf.

Zahlentabelle (Auswahl)

/   Gania  Unsere Zahlen  gesprochen
/      0        0         null
/      1        1         eins
/      2        2         zwei
/      5        5         eine Hand
/      6        6         halbdutzend
/      9        9         neun
/      X       10         zehn
/      Y       11         elf
/     10       12         eindutzend
/     11       13         eindutzendundeins
/     13       15         eine Mandel
/     1Y       23         eindutzendundelf
/     20       24         zweidutzend oder doppeldutzend
/     50       60         ein Schock
/     60       72         sechsdutzend oder halbgros
/    100      144         eingros
/    200      288         zweigros oder doppelgros
/    600      864         sechsgros oder halbmass
/   1000     1728         einmass
/   2000     3456         zweimass oder doppelmass
/   3235     5513         dreimasszweigrosdreidutzendundfünf
/  10000    20736         dutzendmass
/ 100000   248832         grosmass
/1000000  2985984         massmass oder massillion
Für größere Zahleneinheiten besteht kein Bedarf

Das Zahlensystem hat damit einige Besonderheiten gegenüber dem unseren. So sind die "runden" Zahlen 10 100 und 1000 durch wesentlich mehr Zahlen teilbar als bei uns. Die Rolle der "halb runden" Ziffer, die bei uns von der 5 gestellt wird, übernimmt die 6. Es wird also ganz natürlich empfunden, dass der Monat 26 Tage nach ganischer Zählweise und das Jahr ohne die Los- und Übertage 260 Tage.(Siehe Ganiakalender)

Die grundlegenden Eigenschaften der Zahlen und ihre Beziehungen zueinander bleiben natürlich erhalten. So ist eine Primzahl (z.B. 17 nach unserer Zählweise) eine Primzahl auch wenn sie anders (in Ganischer Zählweise also 15) geschrieben wird.



Ganisches Einmaleins

Da das Ganische Zahlensystem die Basis zwölf hat, sieht das Einmaleins wie folgt aus:

/   1   2   3   4   5   6   7   8   9   X   Y  10
/   2   4   6   8   X  10  12  14  16  18  1X  20
/   3   6   9  10  13  16  19  20  23  26  29  30
/   4   8  10  14  18  20  24  28  30  34  38  40
/   5   X  13  18  21  26  2Y  34  39  42  47  50
/   6  10  16  20  26  30  36  40  46  50  56  60
/   7  12  19  24  2Y  36  41  48  53  5X  65  70
/   8  14  20  28  34  40  48  54  60  68  74  80
/   9  16  23  30  39  46  53  60  69  76  83  90
/   X  18  26  34  42  50  5X  68  76  84  92  x0
/   Y  1X  29  38  47  56  65  74  83  92  X1  Y0
/  10  20  30  40  50  60  70  80  90  X0  Y0 100



Weitere Zusatzinformationen zur Serie


Verfassung von Gania

Gania hat keine geschriebene Verfassung. Es gibt jedoch feste Regeln, nach denen das Gemeinwesen geordnet ist. Die Regeln beruhen auf altes Herkommen und sind Ergebnise einer langen Entwicklung. Man kann Gania als begrenzte Demokratie bezeichnen. Die Begrenzung besteht im wesentlichen darin, dass das Wahlrecht an Bedingungen geknüpft ist.

Dabei spielen Geschlecht und Vermögen keine Rolle. Um wahlberechtigt zu sein, muss man jedoch einen Beruf haben und diesen auch ausüben. Dabei ist es gleichgültig, welcher Art der Beruf ist. Handwerk, Kunst und Wissenschaft gelten als einander ebenbürtig.

In den Städten und Dörfern werden die Regierungsgeschäfte durch sogenannte Älteste bestimmt, die nicht notwendigerweise wirklich die ältesten Bürger sein müssen. Sie werden gewählt. Um jedoch zu vermeiden, dass sich eine Politikerkaste bildet, werden die Kandidaten durch Los aus allen Wahlberechtigten, außer den Weisen bestimmt. Wer durch Los als Kandidat bestimmt wurde, ist verpflichtet, sich der Wahl zu stellen und im Falle, dass er die notwendige Stimmenzahl erhält, diese auch anzunehmen. Wer sich dieser Pflicht entzieht, verliert für die nächsten zehn Jahre das Wahlrecht und darf in dieser Zeit auch nicht auf öffentlichen Versammlungen auftreten.

Die Anzahl der auszuwählenden Kandidaten wird durch das Verhältnis 1:3 bestimmt. Wenn also sechs Ämter durch Wahl besetzt werden sollen, so werden drei mal sechs also achtzehn Kandidaten ausgelost.

Eine Wiederwahl ist einmal möglich, da ein einmal gewählter Ältester in der nächsten Wahl, und nur in dieser, automatisch, ohne Losentscheid Kandidat ist, aber nur dann, wenn er das auch will. Mit der einmaligen Amtsperiode hat er seine Pflicht erfüllt. Wird er jedoch wieder durch Los zum Kandidaten bestimmt, ist er auch wieder verpflichtet.

Die Anzahl der zu wählenden Ältesten ist immer eine ungerade Zahl und wird durch die Größe des Ortes bestimmt und beträgt mindestens drei und höchstens 25, letzteres nur in der großen Hauptstadt Ganiburg, in der etwa 50000 Menschen leben.

Das Reich ist in Provinzen aufgeteilt. Die Ältesten der Provinzen werden von Wahlmännern, die in den einzelnen Orten nach den gleichen Regeln wie die Ältesten gewählt wurden und aus ihren Reihen gewählt. Die Kandidaten für diese Ämter werden auch hier durch Los bestimmt.

Die so gewählten Provinzältesten, wählen nach dem gleichen Verfahren den Ältestenrat des Reiches.



Orden der Weisheit

Der Orden der Weisheit ist für die ethischen und philosophischen Dinge des Lebens zuständig. Sie sorgen dafür, dass die Lehren der Ithryn Luin, der Erzweisen, die im Buch der Weisheit zusammen gefasst sind, weiter getragen und allen zugänglich gemacht werden. Der Orden wurde ursprünglich von den Erzweisen begründet, die als ewige Wesen ihm auch ewig vorstehen. Da sie aber wirklich weise sind, beschränken sie ihre Wirksamkeit auf rein beratende Art.

Die Mitglieder werden im Jugendalter von den Mitgliedern des Ordens ausgesucht. Der Orden ist also selbstrekrutierend. Deshalb schließt die Zugehörigkeit zum Orden jede Wahl zu einem Ältestenamt aus. Die Mitglieder des Ordens sind gehalten sich jedes Einflusses auf die Ältesten zu enthalten. Umgekehrt enthalten sich die Ältesten ihrerseits der Einflussnahme. Es gilt als extrem unschicklich, diese Bereiche zu vermengen.

Die Auswahl für den Orden erfolgt durch die Weisen des jeweiligen Ortes. Es gilt als höchste Ehre ausgewählt zu werden, und es werden natürlich nur solche Knaben oder Mädchen ausgewählt, die besondere Fähigkeiten aufweisen, sei es an Klugheit, Geschicklichkeit oder Kunstfertigkeit.
Bis ein solcher Novize vollwertiges Ordensmitglied wird, durchläuft er vier Stufen: Flechter, Sucher, Folger und Ansager.
Nach dem Durchlaufen dieser vier Stufen ist er vollwertiges Ordensmitglied. Der Orden hat keine Hierarchie. Alle Vollmitglieder sind gleichberechtigt. Die Weisen, die an einem Ort leben, bilden jewils den Rat der Weisen. Sie sind gleichermaßen Ansprechpartner für alle Menschen. Sie regeln ihre Angelegenheiten kollegial. In praktisch politische Angelegenheiten äußern sie zwar ihre persönliche Meinung, die selbstverständlich von ihrer intensiven Kenntnis des Buches der Weisheit bestimmt sind, erwarten aber nicht, dass diese Meinung größeres Gewicht, als die jedes anderen hat.

Ihr persönlicher Lebenstil unterliegt, wie bei allen anderen Ganiern, keinen Vorschriften. Ein Weiser übt auch einen praktischen Beruf aus, mit dem er seinen Lebensunterhalt verdient.

Natürlich genießen im Orden die beiden Erzweisen unumschränkte Autorität.



Rat der Weisen

Alle Mitglieder des Ordens der Weisheit, die in einem Ort leben, bilden den Rat der Weisen. Alle Angelegenheiten des Ordens werden kollegial behandelt. Es gibt also keine Vorsitzenden oder andere "Obere". Natürlich genießen ältere und besonders erfahrene Mitglieder ein höheres Ansehen, als jüngere Ordensmitglieder.



Das Buch der Weisheit

Im Buch der Weisheit sind die Lehren der Ithryn Luin, der Erzweisen, zusammen gefasst. Es dient dazu, diese Lehren immer weiter zu tragen und allen zugänglich zu machen. Die Weisen eines Ortes haben jeweils mehrere Abschriften, die von jedermann angesehen und gelesen werden können. Es ist meist die Aufgabe eines Flechters an einer neuen Abschrift mitzuarbeiten.



Kleidung in Gania

Die Kleidung wird in Gania meist aus einfach gewebten Leinenstoffen oder Wolle hergestellt. Für erwachsene Männer besteht es meist aus einem langen, ärmellosen , fast bis zu den Füßen reichenden Obergewand aus Leinen, das seitlich durch Knöpfe zusammengehalten wird. Darunter trägt man ein hemdartiges knielanges Untergewand. Es wird vorn durch Schleifen zusammengehalten. Im Winter hat das Untergewand lange Ärmel und man trägt dazu lange wollene Strümpfe. Hosen oder ähnliche Kleidungsstücke waren unbekannt.

Die Obergewänder der Frauen unterschieden im wesentlichen durch einige Zierborten. Sie wurden meist im Rücken geknöpft. Darunter trugen sie wie die Männer das lange Untergewand.

Kinder (Knaben wie Mädchen) trugen bis etwa zum 16. Jahr meist einen kurzen bis knapp über dem Knie endenden ebenfalls ärmellosen Kittel. Im Sommer trugen sie nur an kühlen Tagen ein kurzes Hemd darunter. Die Winterkittel reichten bis zu den Knöcheln. Sie waren sehr weit geschnitten. Zwischen den Beinen konnten sie, wie auch die Obergewänder der Erwachsenen zusammen geknöpft werden, um das Eindringen der Kälte zu verhindern.

Um die Taille trugen Erwachsene eine oftmals reich verzierten Gürtel, der bei Männern etwas breiter, als bei Frauen war. Kinder trugen meist eine farbige Kordel.

An der Ausgestaltung der Obergewänder war meist auch der Beruf ihres Trägers abzulesen.



Istari

Die Istari (Singular Istar) sind Geschöpfe der Tolkienwelt. Sie sind von den Valar nach Mittelerde entsandt worden, um die Menschen im Widerstand gegen Sauron zu beraten. Zwei der Istari, Pallando und Alatar, genannt Ithryn Luin (die Blauen Erzweise) formten im Osten Mittelerdes aus losen Stammesverbänden das Reich Gania. Unter den Menschen Ganias sind sie als die Erzweisen bekannt.




Flechter

Ein Flechter ist ein neu ausgewählter Novize (oder Novizin) des Weisheitsordens. Er wird durch die Weisen seines Heimatortes ausgewählt und von diesen zwei Jahre lang unterrichtet und auf seine Mitgliedschaft vorbereitet. Es werden natürlich nur solche Knaben oder Mädchen ausgewählt, die besondere Fähigkeiten aufweisen, sei es an Klugheit, Geschicklichkeit oder Kunstfertigkeit. Der Neuling bleibt aber dabei in seinem Elternhaus, so dass sich Eltern und Weise die Erziehung teilen. Es gilt als hohe Ehre ausgewählt zu werden.

Der Neuling fertigt den ersten Querdel eines derer an, die nach einem Jahr als Sucher ausgesandt werden. Er selbst wird nach dem zweiten Jahr ausgesandt und bekommt dann seinen Querdel von einem Flechter des nächsten Jahrganges gestellt.



Sucher

Nachdem ein neues Mitglied des Weisheitsordens zwei Jahre als Flechter die grundlegenden Lehren erhalten hat, wird er in einer feierlichen Zeremonie als Sucher ausgesandt. Er wird neu eingekleidet und erhält seinen ersten Querdel, den ihn ein jüngerer Flechter hergestellt hat. Er wird diesen solange auf seiner rechten Seite tragen, bis er einen Ansager gefunden hat, der seine weitere Ausbildung und Erziehung übernimmt. Er wird dadurch zu dessen Folger.

Es ist Sitte und Brauch, dass ein Sucher seinen Ansager nur an solchen Orten sucht, die mindestens 21 Tagesreisen von seinem Heimatort entfernt liegen. Gewöhnlich dauert es etwa drei Monate, bis er seinen zukünftigen Erzieher gefunden hat. Deshalb erfolgt die Aussendung meist zu Beginn des Blumenmonds, so dass es die warme Jahreszeit ist, in der der junge Sucher auf sich allein gestellt ist.

Es kommt nur in äußerst seltenen Fällen vor, dass ein Sucher keinen Ansager findet. Das gilt als große Schande und bedeutet den Ausschluss aus dem Orden.



Folger

Glaubt ein Sucher seinen Ansager gefunden zu haben, wird er ihn um diesen Dienst bitten. Der Ansager wird ihn prüfen und befragen und dann entscheiden, ob er sich des jungen Ordensmitgliedes annehmen will. Er muss feststellen, ob der Novize die Voraussetzung für das mit bringt, was er ihn lehren kann und, was besonders wichtig ist, ob der Novize bereit zum Gehorsam ist.

Er wird, nachdem die Fragen nach den Interessen und dem Vorwissen geklärt sind, sich den Querdel des Suchers geben lassen, diesen sich entkleiden lassen und ihm ohne weiteren Anlass und Begründung einige kräftige Hiebe als Vorgeschmack auf zukünftig sicher notwendige Zurechtweisungen erteilen. Erst dann, wenn sich der Sucher dieser Maßnahme unterworfen und Fleiß und Gehorsam gelobt hat, hat, wird der Ansager ihn in seine Obhut nehmen. Er wird ihm, der nun sein Folger ist, den Querdel zurückgeben. Der Folger trägt den Querdel von nun an auf seiner linken Seite. Er wird diesen in Zukunft unaufgefordert seinem Ansager übergeben, wenn dieser eine Zurechtweisung für nötig hält.



Ansager

Ein Ansager ist ein jungerwachsenes Mitglied des Weisheitsordens, der, nach dem er selbst seine Lehrjahre als Folger abgeschlossen hat, jüngere Novizen als Folger mit Liebe und Strenge ins Leben führt. Er wird ihn in seinem weltlichen Beruf ausbilden und auch in den Weisheitslehren tiefer unterrichten. Er muss streng auf Gehorsam bestehen und auch mit dem Querdel durchsetzen, aber er wird die Ergebenheit seines Folgers nie missbrauchen, sondern nur zu dessen Wohl handeln. Er übernimmt sozusagen die Rolle der Elternschaft. In vielen Fällen entwickelt sich in dem Verhältnis zwischen Ansager und Folger eine liebevolle Beziehung.

Ein Ansager unterliegt zumindest in der Zeit, in der er seinen ersten Folger ausbildet, seinerseits der Zucht der Weisen des Ordens. Das geschieht aber völlig diskret. Der Folger erfährt davon nichts. Erst wenn ein Ansager mindestens einen Folger fertig ausgebildet hat, gilt er als vollwertiges Mitglied des Ordens und gilt als Weiser.



Weiser

Als Weiser wird jedes Vollmitglied des Weisheitsordens bezeichnet.

Die Lebensführung eines Weisen kann die unterschiedlichsten Formen annehmen. Meist leben zwei in enger Gemeinschaft. Da auch Frauen zum Orden gehören, können es unterschiedliche Paare sein. Mann und Frau, aber auch andere. Es kommt aber auch vor, wenn auch seltener, dass es unter den Weisen ein Zusammenleben zu dritt oder viert gibt, wenn zwei Weise zusammenleben, die aber beide schon an andere Menschen gebunden sind.



Feste und Feiern in Gania


Ruten- oder Stockfest

Wenn bei einem Kind oder Jugendlichen eine neues Zuchtmittel eingeführt wird, findet nach einigen Tagen, nach dem Abklingen der ersten Erschütterung, in der Familie des Zöglings ein Fest statt, das Rutenfest bei den etwa neunjährigen, bzw. das Stockfest bei den etwa 14-jährigen, zu dem Freunde und Verwandte des Zöglings und der Eltern eingeladen werden. Es wird gewöhnlich als ein fröhliches Fest gefeiert und unterstreicht die selbstverständliche Normalität der Tatsache, dass hin und wieder eine Zurechtweisung nötig ist.



Besonderheiten der Erziehung


Zurechtweisung

Ein Synonym für Züchtigung.

Im Land Gania wird dieser Ausdruck benutzt.

Bei der Erziehung von Kindern und Jugendlichen spielt sie, wie in allen geordeneten Gesellschaften eine wichtige Rolle. Im normalen Leben, wird diese Erziehungspraxis von den Eltern gemeinsam beschlossen und idealerweise auch gemeinsam ausgeführt. Als Zuchtmittel wird neben der Hand und etwa ab dem neunten Lebensjahr die Rute eingesetzt. Ab dem 14. Lebensjahr kommt auch der Stock zum Einsatz. Dennoch wird aber nicht durchgängig auf die Rute verzichtet. Sie spielt vielmehr besonders am Abend der letzten Rute noch eine große Rolle. Bei den älteren Zöglingen haben die Eltern also die Wahl, so dass sie die Schwere des zu bestrafenden Vergehens berücksichtigen können.

Besonders aber im Orden der Weisheit stellt sie ein wichtiges Element dar. Innerhab dieser Kommunity wird vorwiegend der Querdel eingesetzt. Es sind meist die Ansager, die ihre Folger entsprechend auf den rechten Weg weisen. Aber auch ein jüngerer Ansager kann von einem älteren Weisen eine solche Zurechtweisung erfahren.

Darüber hinaus kann jeder, auch ältere, Weise, der sich selbst einen Fehler eingestehen muss, etwa wenn er erkennt, dass er seiner Vorbildfunktion nicht gerecht wurde, einen anderen Weisen, zu dem er Vertrauen hat, bitten, ihm eine solche Zurechtweisung mit dem Querdel zu erteilen. Ein Weiser kann natürlich einen anderen auf ein solches Fehlverhalten aufmerksam machen, jedoch es diesem überlassen, ob er die entsprechende Bitte ausspricht. Jeder Weise achtet also sein ganzes Leben lang darauf, seinen Querdel in Ehren zu halten.



Querdel

Der Querdel ist das Zuchtmittel der Novizen und Mitglieder des Weisheitsordens.

Der Querdel gilt als durchaus wirksames Gerät, das einen Jüngling , aber auch ältere Ordensglieder ernstlich beeindrucken kann.

Jedes Mitglied hat seinen eigenen Querdel, der ihn sein ganzes Leben begleitet. Der erste wird ihm bei der Aussendung als Sucher von einem jüngeren Flechter übergeben. Für die regelmäßige Pflege und gelegentlich notwendige Erneuerung ist er danach selbst verantwortlich. Er wird ihn stets in Ehren halten.

Stirbt ein Weiser, wird sein Querdel ihm mit ins Grab gelegt.

Es ist nicht völlig geklärt, woraus ein Querdel besteht, und wie er beschaffen ist. Die Bezeichnung Flechter für den Jugendlichen, der den ersten Querdel eines zum Orden der Weisheit berufenen herstellt, legt die Vermutung nahe, dass er aus dünnerem Material, möglicherweise aus den ledrigen Streifenblättern des Querdelbaumes, geflochten wird. Allerdings haben sich dafür bisher keine Belege gefunden. Damit bleibt seine Beschaffenheit im Dunklen.

Berichten über seine Anwendung ist zu entnehmen, dass ein Querdel einen Griff hat, an dem ein Schlagband von beträchtlicher Stärke befestigt ist, das breite Streifen auf das Gesäß zeichnet.







Letzte Änderung 12. Oct 2023 19:12:45 +02:00 CEST

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